Der Prozess
Franz Kafka
Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses
getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.
Franz Kafkas Figur Josef K. ist um diesen Umstand zutiefst verwirrt, darf aber
zumindest ihr Leben so weiterleben, wie bisher. K. geht zur Arbeit, nun allerdings
in dem Wissen, dass er ein Häftling ist; er trifft sich mit seiner Geliebten, im Hinterkopf die Ahnung, dass ein Prozess auf ihn zukommt. Wie genau dieser Prozess ablaufen wird, was ihm vorgeworfen wird, an welchen Terminen er vor Gericht erscheinen muss – all das bleibt K. ein Rätsel. Immer tiefer stürzt er sich in die Welt des Rechts, und auch der Gerichtshof, seine Diener und Angestellten halten mehr und mehr Einzug in seine Lebenswelt. Am Ende ereilt ihn das Urteil – auch dies ohne Bekanntmachung der Gründe – und wird vollstreckt. Ob Josef K. schuldig war und welcher Straftat er sich schuldig machte, bleibt unerwähnt.
Vielfach wurde Franz Kafkas dritter, unvollendeter und posthum erschienener
Roman gedeutet: biografisch, politischvisionär oder auch humoresk. Das surreale bürokratische Labyrinth, das die Hauptfigur mehr und mehr einholt und in welchem sich Josef K. verliert - und zwar ohne an den Anschuldigungen an ihn ernsthaft zu zweifeln - bieten Regisseurin Pinar Karabulut und ihrem Team viel Stoff, Fragen der Macht und Ohnmacht, der Schuld und Unschuld auf den Grund zu gehen.
Regie: Pinar Karabulut
Bühne: Michela Flück
Kostüme: Teresa Vergho
Musik: Daniel Murena
Video: Susanne Steinmassl
Videoassistenz: Amon Ritz
Dramaturgie: Sarah Lorenz
19:30Uhr
19:30Uhr
Schanzenstr. 6-20
51063 Köln