Johann Holtrop
Rainald Goetz
Visionär, Karrierist, Bluffer, Menschenfänger, manischer Narzisst, ein machiavellistischer Macher, Stehaufmännchen, Glückskind des Kapitalismus, Entscheidungshysteriker, Rockstar: Johann Holtrop, 48, ist vieles. Vor allem aber ist er der Vorstandsvorsitzende von Assperg, einem Medienkonzern mit Sitz in Krölpa an der Unstrut und einer Tochterfirma Arrow PC im thüringischen Krölpa, 80.000 Mitarbeiter:innen weltweit und einer Bilanzsumme von 15 Milliarden Euro. In der gegenseitigen Verachtung der Büroangestellten scheint die Toleranz des anderen der kleinste gemeinsame Nenner. Denn alle sind austauschbar.
Holtrop lebt im Wahn der absoluten Gegenwart, sein Ego und Charisma walzen alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Bis die steile Karriere, die Parallelen zum Fall Thomas Middelhoff aufweist, ins Wanken gerät und sein jähes Ende nimmt.
In seinem 2012 erschienenen Roman erzählt Rainald Goetz in typisch hyperrealistischer Sprache vom Abriss der Gesellschaft, vom Aufstieg und Fall eines Managers, von politischen Umbrüchen der Nullerjahre und nicht zuletzt etwas über Führung und Machtdynamiken.
Regie: Stefan Bachmann
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Jana Findeklee & Joki Tewes
Live-Musik: Sven Kaiser
Körperarbeit: Sabina Perry Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Lea Goebel