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GRMPF – Eine musikalische Baustelle
Sonntag, 09.02.2025
18:00 Uhr
Schauspiel Köln Depot
Mit Provisorien kennen die Kölner*innen sich aus, damit kann man hierzulande umgehen. Dafür hat nicht zuletzt auch der Dom gesorgt. Wurde die ewige Baustelle im Herzen der Stadt doch über die Zeit auf unnachahmliche Weise in die kölsche Weltsicht eingemeindet mit der Prophezeiung »Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter«. Noch ist die Welt nicht untergegangen, noch wird in Köln saniert, wenn auch viel zu lange und zu horrenden Kosten. Nach dem zweiten gerissenen Eröffnungstermin am Offenbachplatz bleibt dem Theater derweil nichts übrig, als die ausgefallenen Feste gebührend zu feiern. Der Lappen muss schließlich hoch, gerade im Interim. GRMPF ist der Versuch einer Eröffnungsgala, wenn auch zur falschen Zeit und am falschen Ort. Eine musikalische Baustelle zwischen Hochkultur und Rohbau, die die Abgründe der speditiven Bauabwicklung ausleuchtet, Pfusch und Klüngel beim Sanieren im bröckelnden Bestand schonungslos aufdeckt und im Dschungel der Baupläne und -container Schuldige sucht. Wie es der Titel GRMPF vermuten lässt: Eine Lösung hat auch das Schauspiel Köln nicht, dafür aber viel Trost zu einem moderaten Preis (Selbsteinschätzung).
Engel in Amerika
von Tony Kushner
Sonntag, 23.02.2025 (1 Karte)
16:00 Uhr
Schauspiel Depot
USA 1985: Unter der Regierung des Republikaners Ronald Reagan prägt Neoliberalismus das Land, und immer mehr Fälle einer rätselhaften Krankheit, die tödlich endet, werden offenbar. Die AIDS-Epidemie nimmt verheerende Ausmaße an.
In New York verlässt Louis seinen Partner Prior, da er dessen Leiden an der AIDS-Erkrankung nicht ertragen kann. Die Ehe zwischen den Mormonen Joe und Harper zerbricht, da Joe homosexuell ist und mit den strengen Verboten seiner Religion und internalisierter Homophobie zu kämpfen hat. Der korrupte, rassistische Anwalt Roy Cohn behauptet, an Leberkrebs zu leiden, obwohl er tatsächlich ebenfalls an AIDS erkrankt ist. Er betrachtet das Virus als die Krankheit der Machtlosen. Und Prior wird in seinem Todeskampf von einem Engel besucht, der ihm eine Botschaft überbringt ...
Tony Kushners preisgekröntes Stück ENGEL IN AMERIKA zeichnet ein vielschichtiges gesellschaftliches Panorama. Es ist nicht nur ein faszinierendes Zeitbild, sondern fragt bis heute nach dem Zusammenhang von individuellen Schicksalen und neoliberalen Strukturen, starren Moralvorstellungen und Stigmatisierung. Regisseur Matthias Köhler kehrt mit seiner Inszenierung des ikonischen Theaterepos ans Schauspiel Köln zurück.
Schall und Rausch
Sonntag, 23.02. (1 Karte)
11.00 Uhr+
Montag, 24.02.
20.00 Uhr
Kölner Philharmonie
Wer schon mal Wiener Walzer getanzt hat, weiß, dass sich dabei nicht nur kaiserlich-königliche Pracht und stilsichere Eleganz entfalten, sondern auch schwindelerregende Fliehkräfte. Was heiter-beschwingt scheint, wird schnell zu einem sinnlichen Taumel, einer manischen Kreiselbewegung. Kein anderes Stück bringt diese beiden Seiten des Walzens auf wienerische Art so auf den Punkt wie Maurice Ravels La Valse. Das war sogar dem damaligen Auftraggeber, dem berühmten Impresario Sergei Djagilew, für seine Ballettkompanie eine Spur zu gewagt. Ravel komponiert einen dermaßen betörenden Orchestertanz, so farbenprächtig und rhythmisch »verrückt«, dass man das wilde Geschehen auf der imaginären Tanzfläche ohnehin bestens vor Augen hat: »Man erblickt einen riesigen Saal mit zahllosen im Kreise wirbelnden Menschen«, so der Komponist über La Valse. Von trügerischer Walzerseligkeit zu apokalyptischer Ekstase in knapp 14 Minuten.
Sollten Sie Interesse an den Karten haben, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme über service@koelnerkulturabo.de und telefonisch unter 0221 9529910.